Mit 19 Jahren konnte die Tunesierin Esma Abdelhamid weder lesen noch schreiben -- und den Mann, mit dem ihre Eltern sie verheirateten, kannte sie ebensowenig wie das ferne Hamburg, wohin sie dem fremden Landsmann nach der Hochzeit folgen musste. Außer mit ihm konnte sie mit niemandem reden. Nicht nur, weil sie die fremde Sprache nicht beherrschte, sondern auch, weil sie die eheliche Wohnung alleine nicht verlassen durfte. Auch ans Telefon durfte sie nicht gehen, wenn ihr Mann nicht zu Hause war. Aber wer hätte sie auch anrufen sollen? Die Ehe ist natürlich ein Martyrium. Zwölf lange Jahre trägt Esma das Joch und bringt während dieser Zeit drei Kinder zur Welt. Sie kann immer noch kein Deutsch, Hamburg ist ihr so fremd wie am ersten Tag. Doch schließlich hält sie es nicht mehr aus -- und flieht mit den Kindern aus dem Gefängnis ihrer Ehe. Die Löwenmutter kann sich in ein Frauenhaus retten, lernt Deutsch, Lesen und Schreiben und nimmt mit einer Kurzfassung ihrer Lebens- und Leidensgeschichte sogar an einem Literaturwettbewerb teil. Eine der Jurorinnen ist Marianne Moesle, mit der gemeinsam schließlich dieses zutiefst berührende Buch entsteht. Ein Buch mit einem unwahrscheinlich klingenden Happy End. Darüber freut man sich für die Autorin und wünschte sich, dass es mehr solcher glücklicher Ausgänge tragischer Geschichten gäbe.
Personen: Abdelhamid, Esma
Standort: Biografie
Leseror. Aufstellung: Biografie
Bi/ Abde
Abdelhamid, Esma:
Löwenmutter : mein Ausbruch aus zwölf Jahren Zwangsehe in Deutschland u. d. Kampf um meine Kinder / Esma Abdelhamid. - 6. - Frankfurt am Main : Krüger Verl., 2008. - 316 S.
ISBN 978-3-8105-0191-2 Festeinband
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