Als der Krieg zu Ende war, fing für die vierzehnjährige Anna der Kampf erst an. Ihre Mutter war lange tot, ihr Vater von den Russen verhaftet worden, ihre Heimat verloren. Als Flüchtling machte sie sich mit ihren kleinen Brüdern allein auf den Weg nach Westen und fand in Kosakenberg, einem Dorf in der sowjetischen Besatzungszone, Unterschlupf. Am Hof der Familie Wendler kann sie als Magd härteste körperliche Arbeit leisten. 1949 kehrt Friedrich Stein aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Kosakenberg zurück. Das Deutschland, das er verlassen hat, gibt es nicht mehr: seine Familie ist tot, sein Anwesen von Flüchtlingen besetzt, das Dorf voller Sowjet-Propaganda. Ein gebrochener Mann, zwanzig Jahre älter als Anna. Anna macht die Traurigkeit in seinen Augen vom ersten Tag an Angst.
Personen: Rennefanz, Sabine
Rennefanz, Sabine:
¬Die¬ Mutter meiner Mutter : Roman / Sabine Rennefanz. - Frankfurt am Main : Luchterhand-Literaturverl., 2015. - 256 S.
ISBN 978-3-630-87454-8 fest geb.
Einzel-, Familienbiographien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Stei - Buch