Der Spitzensport zieht die Massen in seinen Bann. Woche für Woche vermag er ein nach Millionen zählendes Publikum an sich zu binden. Eine Erklärung dieser Faszination allein unter Rekurs auf psychische Dispositionen und Bedürfnisse greift allerdings viel zu kurz. Erst die sorgfältige Analyse der vielfältigen sozialen Prozesse des Spitzensports sowie seiner kommunikativen Angebote an sein Publikum ermöglicht es zu verstehen, wie und warum hieran massenhaft Zuschauer mit ihren vermeintlich subjektiven Motiv- und Bedürfnislagen anschließen können.
Vor dem Horizont einer nicht-existenziellen, auf Freiwilligkeit beruhenden und daher stets fragilen Inklusion des Publikums in den Spitzensport realisiert und stabilisiert sich Bindung vor allem in drei zentralen Dimensionen sozialer Kommunikation über spitzensportliche Ereignisse: "Emotionserleben", "Identifikation und Gemeinschaft" sowie "Sportliche Attraktion und Unterhaltung". Diese drei Dimensionen einer soziologischen Analyse zuzuführen heißt, den kontingenten Konstruktionsregeln der Erzeugung kollektiver Emotionen, Identitäten und Ästhetiken nachzuspüren und sie auf ihre Möglichkeiten der Inszenierung und Eventisierung zu befragen.
Medium erhältlich in:
1 Bibliothek der BSP Berlin,
Berlin
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Reihe Sportsoziologie 8
Personen: Riedl, Lars
Standort: BSP
Riedl, Lars:
Spitzensport und Publikum : Überlegungen zu einer Theorie der Publikumsbildung / Lars Riedl. - Schorndorf : Hofmann, 2006. - 241 Seiten. - (Reihe Sportsoziologie; 8)
ISBN 978-3-7780-3378-4 kartoniert : EUR 19.90
Sportwissenschaft - Signatur: ZX 7140 R552 - Buch