Die »Kernstücke« der psychoanalytischen Erkenntnis, die Prinzipien psychoanalytischen Verstehens, das ist es, was Lorenzer, einer der originellsten Denker der deutschen Psychoanalyse, verständlich macht.
Die in diesem Buch niedergelegten Überlegungen Alfred Lorenzers sind eine Art Resümee, ein »Vermächtnis« seines Verständnisses von Psychoanalyse. Sie beruhen auf Vorlesungen, die Lorenzer in Lateinamerika gehalten hat, wo sich das Interesse vor allem auf seine Ausführungen zum kollektiven Unterbewußten gerichtet hat.
Ein zentraler Aspekt des Buches hat - von heute aus gesehen - Pioniercharakter: Es ist der darin reflektierte Dialog zwischen Psychoanalyse und den Naturwissenschaften. Lorenzer hat als einer der ersten Psychoanalytiker versucht, eine lebenslange Hoffnung Sigmund Freuds einzulösen: Neuere Erkenntnisse aus der Hirnforschung könnten dazu beitragen, psychoanalytische Prozesse auch naturwissenschaftlich zu erforschen und zu belegen.
In diesem Werk vermittelt Lorenzer sein Verständnis vom Standort der heutigen Psychoanalyse, indem er sie vor dem Hintergrund anderer Strömungen, z. B. der Ich-Psychologie, den Entwürfen Jacques Lacans, Ernst Blochs und der Sprachtheorie verortet. Gleichzeitig sieht er sie, obwohl fest auf Freuds Ideen fußend, als Fortentwicklung unter Berücksichtigung heutiger Forschungsmethoden.
Medium erhältlich in:
2 MSH Medical School Hamburg,
Hamburg
Weiterführende Informationen
Personen: Lorenzer, Alfred
Lorenzer, Alfred:
¬Die¬ Sprache, der Sinn, das Unbewußte : psychoanalytisches Grundverständnis und Neurowissenschaften / Alfred Lorenzer. Hrsg. von Ulrike Prokop. Mit einer Einl. von Bernard Görlich und einer Einf. von Marianne Leuzinger-Bohleber. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2002. - 229 Seiten : Illustrationen, graphische Darstellungen
ISBN 978-3-608-94354-2
Klinische Psychologie - Signatur: CU 2000 L869-a-01 - Buch