„Wenn man von Licht spricht, in Zusammenhang mit Schwarz, klingt das paradox. In Wirklichkeit aber ist Schwarz eine Farbe des Lichts. Man kann sich kein Licht denken ohne Schwarz", sagt Pierre Soulages, einer der bedeutendsten französischen Künstler der Nachkriegszeit. Seine Werke wirken wie Gedichte aus Licht und Raum, die beinahe schon ein Eigenleben entwickeln. Soulages weigert sich, ihnen Titel zu geben. Er will ihre Erscheinung nicht verzerren, durch ästhetische oder moralische Rechtfertigungen.
In diesem Film spricht Pierre Soulages zum ersten Mal vor Kamera ausführlich über verschiedene Abschnitte seines künstlerischen Schaffens, dabei wird jede Periode durch Beispiele aus seinem Werk illustriert. Gefilmt wurde in dem Haus und Studio in der Nähe von Sète, das er für sich selbst entworfen hat. Soulages beschreibt, wie seine Bilder entstehen, worauf er bei Papier, Leinwand und Farben besonders achtet. In seinem Geburtsort Rodez besucht er das “Fenaille Museum'. Der junge Künstler entdeckte hier Menhire mit Gravuren aus prähistorischer Zeit, die ihn viel beschäftigten. Wir sehen ihn auch in der Basilika SainteFoy' in Conques. Seit 1989 hat er für diese Kirche insgesamt 95 Glasfenster entworfen und hergestellt.
Texte von Jean-Paul Sartre, Victor Segalen u.a. tragen dazu bei, das Werk von Pierre Soulages auch in philosophischem Zusammenhang zu sehen.
Aus Anlass seines 100. Geburtstags gewährte der Pariser Louvre dem Künstler 2019 eine große Ausstellung im Salon Carré. Vom 28. März bis 27. Juni 2021 zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz die zweite große Museumsausstellung in Europa anlässlich seines Geburtstages.
Medium erhältlich in:
3 Die Bücherei St. Alexander,
Schmallenberg
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Pierre Soulages Lichtes Dunkel
Regie: Reiner Moritz; Kamera: Daniel Cattan, Konrad Kotowski; Montage: Elke Riemann
Deutschland 1997; FSK 0; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (50 min); Bild: 4:3 SD
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