Fiorella Primavera war 19 Jahre alt, als sie ihren Mann Bruno heiratete. In rascher Folge bekam sie drei Kinder. Ein Haus wurde gebaut, die Familie drückten Schulden. Und von Anbeginn der Ehe schlug Bruno seine Frau. Eltern und Schwiegereltern sahen schweigend zu und rieten der jungen Frau, ihren Mann nicht durch Widerrede zu provozieren.
Rund 40 Jahre nach der Hochzeit beschließt Fiorella: Genug ist genug. Die Kinder sind längst aus dem Haus; ihre Tochter Valentina - die Regisseurin des Films - lebt kinderlos in Berlin. Fiorella flüchtet sich zu ihr. Nach einer kurzen Atempause reicht sie in Italien die Scheidung ein und macht sich auf den Weg, sich selbst und ihre Freiheit zu finden.
Ihre Tochter Valentina begleitet sie mit ihrer Kamera auf dieser komplexen Reise, um "einen Moment der Tapferkeit einzufangen, als Zeichen meiner Bewunderung und Dankbarkeit." So formuliert es die Regisseurin im Off-Kommentar. Aus der Perspektive der Tochter dokumentiert sie mit schonungslos ehrlichem Blick den Versuch ihrer Mutter, sich von Bruno und dem gemeinsamen Leben zu lösen. Was nicht von allen verstanden wird.
So konfrontiert diese Entdeckungsreise nicht nur Fiorella und ihre Tochter mit ihren eigenen Wünschen, Hoffnungen und Grenzen, sondern auch mit den patriarchalen Strukturen ihrer Familie und ihrer Umwelt.
Medium erhältlich in:
3 Die Bücherei St. Alexander,
Schmallenberg
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Una Primavera
Produktion: Johannes Schubert; Musik: Macarena Solervicens; Drehbuch: Valentina Primavera, Federico Neri; Kamera: Valentina Primavera; Sound Design: Azadeh Zandieh; Montage: Federico Neri; Regie: Valentina Primavera
Deutschland/Italien/Österreich 2018; FSK 12; Sprachfassung: Italienisch. Untertitel: Deutsch, Englisch; 1 Online-Ressource (80 min); Bild: 16:9 HD
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