Zwei 13-jährige, georgische Mädchen versuchen den Alltag in einem Kriegsgebiet zu meistern.
Rezension
Der Roman Abzählen beleuchtet das Thema Krieg aus der Sicht der 13-jährigen Freundinnen Ninzo und Zknapi. In einem Alter, in dem man sich normalerweise sehr mit sich selbst auseinandersetzt, müssen sich die Mädchen auch um die Erwachsenen kümmern, die der Situation nicht gewachsen sind. Zknapis Mutter resigniert, weil sie keine Milch für den hungrigen kleinen Bruder hat. Eines Tages finden sie einen toten Soldaten in der Nähe des Dorfes. Niemand begräbt ihn, weil er der feindlichen Armee angehört hat. Zknapi und Ninzo entdecken entsetzt, dass schon die Kleinsten dorthin pilgern, um sich ihren Mut zu beweisen. Tamta Melaschwili benutzt eine schnörkellose Sprache. Stakkatoartig lässt sie die beiden Hauptfiguren ihre Sätze abfeuern, überwiegend in wörtlicher Rede. Die Sprache rüttelt auf, hält wach und wirkt dabei irgendwie distanziert. Das erleichtert die Auseinandersetzung mit einem bedrückenden Thema.
In einem atemlosen Erzählstil bringt uns die Autorin nahe, wie Teenager den Krieg erleben. Das Buch ist sehr zu empfehlen für Jugendliche ab 13 Jahren, aber auch für Erwachsene.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Melaschwili, Tamta
Melaschwili, Tamta:
Abzählen : Roman / Tamta Melaschwili. Dt. von Natia Mikeladse-Bachsoliani. - Zürich : Unionsverl., 2013. - 111 S. ; 19 cm. - Aus d. Georg.
ISBN 978-3-293-20617-5 kt. : EUR 9.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch