Ruttmann, Irene
Adèle Roman
Buch

Die Tagebücher des Vaters führen die Leserin in eine tiefe Liebesromanze. Wie war das Leben des Vaters vor ihrer Geburt?


Rezension

Warum schreibt jemand ein Tagebuch und wann lese ich das Tagebuch meines Vaters? Was wird es auslösen, wenn ich die Erinnerungen meines Vaters lese? Mit diesen Fragen beschwert schlägt unsere Erzählerin die Hefte des Vaters auf und liest. Sie entdeckt die große Liebesgeschichte des Vaters, die er im 1. Weltkrieg erlebt und nie überwunden hat. Schüchtern und selbstunsicher wurde der junge Mann als Sanitäter eingezogen. Als er Salbeiblätter suchte, lernte er Adèle kennen. Zart und intensiv verliebten sie sich ineinander. So, wie der Krieg sie zueinander führte, so trennte er sie auch, ohne Abschied. Nie hat er erfahren, dass sie gemeinsam einen Sohn hatten. Nie hat er seine Kriegsliebe gesucht. Akribisch jedoch hat er alles aufgeschrieben und beim Lesen immer wieder erlebt. Nun liest seine Tochter die Tagebücher, erinnert sich an Situationen und erlebt das Leben des Vaters vor ihrer Geburt. - Ein ungemein warmherziges Buch, das sich dem schwierigen Thema widmet: Hatten unsere Eltern ein Leben vor uns?

Dieser stille Roman kann Anlass sein über das Leben der eigenen Eltern zu sprechen. Was wissen wir von ihnen als es noch kein Facebook gab?

Rezensent: Dirk Purz


Personen: Ruttmann, Irene

Schlagwörter: Kinder Eltern 1. Weltkrieg Liebesbeziehung

Ruttmann, Irene:
Adèle : Roman / Irene Ruttmann. - Wien : Zsolnay, 2015. - 156 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-552-05738-8 geb. : EUR 17.90

Zugangsnummer: 2014/2082
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch