Ein Sohn schildert die Liebe seiner Mutter zu einem Vergewaltiger und Massenmörder.
Rezension
Ein Sohn erzählt von seiner Mutter, die sich in einen Mann verliebt, der als grausamer Vergewaltiger und Massenmörder 49 Jahre im Gefängnis war und vor seinem Tod einige wenige Tage auf Freigang mit der Frau, einem Seelsorger und einem Wärter in Freiheit verbrachte. Wie der Mörder war auch die Mutter des Erzählers nicht liebes- und beziehungsfähig, so dass der ungeliebte Sohn nun wiederum selbst kaum eine normale Liebesbeziehung leben kann. Perspektive und Zeiten wechseln in kurzen Abschnitten ab. Entsetzen, Trauer und Mitleid sind Gefühle, die dieser Roman mit seinem heiklen Thema hervorruft. Sehr dicht und reflektiert und mit gutem Gespür für die Zerrissenheit von Menschen, die keine Liebe in sich verspüren können und sich doch sehr danach sehnen, schreibt Ljubic. Wenn der Frauenmörder wie der gute, alte Nikolaus mit langem Bart seine Arme ausbreitet und sich die Schmetterlinge auf ihm niederlassen, werden seine Taten noch unbegreiflicher.
Ein beeindruckender neuer, deutscher Autor. (s. auvch Empfehlungsliste für den Ev. Buchpreis 2011) Auch für kleine Büchereien anschaffenswert.Rezensent: Katharina Katz
Personen: Ljubic, Nicol
Ljubic, Nicol:
Als wäre es Liebe : Roman / Nicol Ljubic. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2012. - 223 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-40420-3 geb. : EUR 19.99
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