George, Elizabeth
Am Ende war die Tat Roman
Buch

Das Psychogramm eines 12-jährigen Gewaltverbrechers.


Rezension

Chief Inspector Lynleys Frau Helen wird in einem Akt brutaler Gewalt ermordet - eine schreckliche Tat, zudem Helen ein Kind erwartete. Der Täter ist erst 12 Jahre alt. - George erzählt meisterhaft und in ungeheuer flüssigem und eingängigem Stil die Geschichte von Joel Campbell, die ihr zu einer sehr guten wie bedrückenden Sozialstudie britischer Mittel- und Unterschichten gelingt - weit weniger als zu einem fesselnden Kriminalroman, was manche Fans enttäuschen wird. George liefert hier zugleich die nachträgliche Vorgeschichte für ein Geschehen am Ende ihres Romans "Wo kein Zeuge ist" (Ev. B. 07/59). Joel wächst mit seinen beiden Geschwistern bei seiner Londoner Tante Kendra auf. Die Gefahren eines schlechten Milieus beeinflussen das Leben aller Drei: Joels Schwester Ness nimmt Drogen und wird die Geliebte eines Drogendealers; Joels kleiner, autistischer Bruder Toby kämpft mit den Übergriffen grausamer Jugendbanden. Joel sucht ausgerechnet bei einem Drogendealer Schutz, der sein Untergang wird, der Drahtzieher in dem schrecklichen Mordfall ist und ihn schließlich ins Gefängnis bringt. Der Roman endet mit Joels fatalistischer Erkenntnis, dass dies ihm schon lange vorbestimmt gewesen war von einer Welt, in der er lebte und die er nicht ändern konnte.

Als berührende Sozialstudie sehr empfohlen.

Rezensent: Christiane Spary


Personen: George, Elizabeth

Schlagwörter: Drogen Milieu Randgruppen

George, Elizabeth:
Am Ende war die Tat : Roman / Elizabeth George. Dt. von Ingrid Krane-Müschen u. Michael J. Müschen. - 1. Aufl. - München : Blanvalet, 2007. - 672 S.; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-7645-0166-2 geb. : EUR 21.95

Zugangsnummer: 0002/2585
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch