Schneitewind, Martin
An den Mauern des Paradieses
Buch

Geschichte um einen Orientalisten, der am persischen Golf alte Tontafeln entdeckt und in ein diktatorisches System gerät.


Rezension

Von Michael Köhlmeier und Raoul Schrott wird der einzige Roman eines gewissen Martin Schneitewind, der wahrscheinlich erfunden ist, vorgestellt. Es wird von David Ostrich, einem Orientalisten, erzählt, der in den zwanziger Jahren des letzten Jh. in ein mysteriöses Land reist, das von einem geheimnisvollen Mann namens Thaut regiert wird, der einen Staudamm bauen soll, um die Flüchtlingsströme zu bremsen. Parallel erzählt ein Soldat vom Kampf gegen diese Flüchtlinge. Alles ist so kunstvoll ineinander verschränkt, Realität und Fantasie sind schwer zu unterscheiden. Eigentlich will Ostrich nur eines, alte Tontafeln finden und sehen, um neue Nachweise des Ursprungs der Welt oder Quellen der alttestamentarischen Erzählungen zu entschlüsseln. Parallel wird der Forscher vor Ort in politische Machtspiele verwickelt. Am Schluss bleibt alles offen. Viele Legenden, Merkwürdigkeiten, Geschichten sind in diesem Buch, einiges ist faszinierend, manches mysteriös, es benötigt einen langen Atem.

Interessant sind die Spekulationen über Fragen der Wahrhaftigkeit und das Paradies, über den Autor, intelligent gemacht, aber nicht unbedingt notwendig für unsere Büchereien.

Rezensent: Martin Ertz-Schander


Personen: Schneitewind, Martin

Schlagwörter: Migration Macht Orientalistik Ursprung

Schneitewind, Martin:
An den Mauern des Paradieses / Martin Schneitewind. Dt. von Raoul Schrott. Mit einem Nachwort von Michael Köhlmeier. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2019. - 394 S. ; 23 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-423-28187-4 geb. : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2014/7381
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Schne - Buch