Gespräche über Literatur und Leben im letzten Jahr einer krebskranken Frau.
Rezension
Die Liebe zur Literatur verbindet Mutter und Sohn. Mary Anne, todkrank, widmet sich im ihrem letzten Lebensjahr ihrer Leidenschaft, der Literatur und teilt ihre Eindrücke und Gedanken mit ihrem Sohn Will. Die Welt der Bücher wird die letzte gemeinsame Erfahrungswelt der Beiden; sei es Literatur von Mann, Shakespeare, Follett, Grass, Tolkien oder vielen anderen. Was das Buch besonders kostbar macht, sind die Gespräche über die gelesenen Bücher, sie eröffnen einen neuen Blick auf die, die man bereits kennt, sie machen Lust auf Neuentdeckungen. Will erzählt allerdings auch vom ungewöhnlichen Leben seiner Mutter, von ihren Reisen in Entwicklungsländer, in Krisen- und Kriegsgebiete. Er berichtet über die Organisationen, für die seine Mutter arbeitete und Spenden sammelte, aber auch von den kleinen alltäglichen Hilfen, die sie anderen Menschen zukommen ließ, Menschen, denen es finanziell und materiell schlechter ging als ihr. Er schreibt auch über sich und seine Geschwister, über das Leben der Familie, über die Prägungen, die sie erfuhren und über das Fehlen seiner Mutter auch als Literaturfreundin nach ihrem Tod.
Ein leises, lebensweises Buch für Alle, denen Literatur wichtig ist.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Schwalbe, Will
Schwalbe, Will:
An diesem Tage lasen wir nicht weiter : Das letzte Jahr mit meiner Mutter / Will Schwalbe. Dt. von Henriette Zeltner. - Berlin : List, 2012. - 383 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-471-35085-0 geb. : EUR 16.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch