Shearer, Alex
An guten Tagen fahren wir rückwärts Roman
Buch

Viele Lebensfragen klingen an in den letzten Lebenswochen eines Tumorpatienten, die von seinem Bruder begleitet werden.


Rezension

Als sein älterer Bruder Louis an einem Hirntumor erkrankt, fliegt der Ich-Erzähler nach Australien, um ihm trotz einer schwierigen Geschwisterbeziehung beizustehen. Der Jüngere findet den erkrankten Louis, der einige akademische Abschlüsse hat und sich dennoch mit einer ganz speziellen Lebensphilosophie als Gelegenheitsarbeiter durchs Leben schlägt, ziemlich verwahrlost vor. In den kurzen Kapiteln, die nicht chronologisch in der Abfolge der Ereignisse erzählt sind, erfährt der Leser fast nebenbei vom Krankheitsverlauf. Darüber hinaus aber werden viele Lebensmodelle und Lebensfragen thematisiert. Wie weit darf oder muss Fürsorge in ein anderes Leben eingreifen? Was unterscheidet falsche und echte Freunde? Wie weit beeinflusst die Vergangenheit gegenwärtige Beziehungen? Wie geht man mit einem Komapatienten um, wenn man Tag für Tag an seinem Bett sitzt? Von Wut, Verzweiflung und Liebe bewegt, ordnet der Jüngere für Louis die letzten Dinge. Der Autor erzählt von existenziellen Fragen, ohne aufgesetzt oder pathetisch zu wirken.

Ein trotz der schwierig erscheinenden Thematik leicht zu lesendes Buch, das nicht belastet, sondern berührt und nachdenklich stimmt.

Rezensent: Heidrun Martini


Personen: Shearer, Alex

Schlagwörter: Liebe Verantwortung Sterben Trauer

Shearer, Alex:
An guten Tagen fahren wir rückwärts : Roman / Alex Shearer. Dt. von Armin Gontermann. - Berlin : List, 2014. - 251 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-471-35108-6 geb. : EUR 17.99

Zugangsnummer: 2014/0240
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch