Frisch, Max
Andorra Stück in zwölf Bildern
Buch

1961 in Zürich uraufgeführter Dramenklassiker über Vorurteile und autoritäre Gesellschaftssysteme.


Rezension

Der junge Andri lebt in Andorra, einer fiktiven Region, in der die Andorraner mit der Angst leben, sie könnten von ihrem Nachbarvolk, den antisemitischen "Schwarzen", überfallen werden. Doch auch die Andorraner selbst pflegen Vorurteile gegen Juden, wie Andri, der angeblich ein jüdisches Pflegekind ist, am eigenen Leib zu spüren bekommt. So lange wird er von seinen Mitmenschen ausgegrenzt, bis er selbst sich für anders hält als alle anderen. Doch dann wird klar, dass er in Wahrheit kein jüdisches Kind ist. Kurz darauf marschieren die "Schwarzen" in Andorra ein. Andri behält seine Außenseiterrolle innerlich bei und niemand der Andorraner hält ihn auf, als die "Schwarzen" ihn als Juden kennzeichnen und ihn somit zum Tode verurteilen. Max Frischs aufrüttelndes Drama über Mitläufertum, Rassismus und gesellschaftliche Fassaden ist bis heute hoch aktuell. Die vorliegende Ausgabe erklärt und kommentiert so, dass auch jugendliche LeserInnen Zugang zu dem vielschichtigen Werk finden können.

Nicht nur als Theaterstück, sondern auch als aufrüttelnde Lektüre allen LeserInnen ab 15 Jahren sehr empfohlen.

Rezensent: Marcel Lorenz


Serie / Reihe: BasisBibliothek 8

Personen: Frisch, Max

Schlagwörter: Gesellschaft Rassismus Faschismus

Frisch, Max:
Andorra : Stück in zwölf Bildern / Max Frisch. Mit einem Kommentar von Peter Michalzik. - Berlin : Suhrkamp. - 176 S. ; 19 cm. - (BasisBibliothek 8)
ISBN 978-3-518-18808-8 kt. : EUR 6.00

Zugangsnummer: 2014/7736
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fri - Buch