Eine 60jährige wird mit dem Altwerden und der nachlassenden Potenz ihres Mannes nicht fertig.
Rezension
Die leicht nymphomane Protagonistin ist von Sterben umgeben und braucht Sex, um sich lebendig zu fühlen. Doch muss sie feststellen, dass sie kurze Affären und Chats auf der Internetseite "spontanfick" nicht befriedigen. Sie tut sich schwer mit dem Älterwerden und ist überzeugt, dass auch, bzw. gerade 60jährige Frauen guten Sex brauchen. Der Anblick ihrer greisen Eltern, die im Sterben liegen, deprimiert sie; die schwere Erkrankung ihres Mannes konfrontiert sie mit ihrer Angst vorm Sterben. Die Hinfälligkeit der Alten wird ebenso drastisch und schonungslos dargestellt wie Sex im Alter. Hat die Autorin mit ihrem Kultbuch "Angst vorm Fliegen" einen modernen Klassiker der feministischen Literatur geschrieben, in dem die Frau selbstbestimmt ihre Sexualität entdeckte, so besteht der aktuelle Roman hauptsächlich aus Klischees. Bei durchaus guten und auch witzigen Beobachtungen über den Frust des Alterns und das Nachlassen der Potenz endet sie im kitschigen Happy-End: Eine Reise nach Indien mit dem wieder gesundeten 80jährigen Ehemann zeigt ihr, dass Liebe und Leidenschaft in Einklang zu bringen sind.
Möglich als Diskussionsanstoß für Gesprächsgruppen zum Thema "Älter werden". Als Grundbestand eher nicht nötig.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Jong, Erica
Jong, Erica:
Angst vorm Sterben : Roman / Erica Jong. Dt. von Tanja Handels. - Frankfurt : Fischer, 2016. - 365 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-10-002485-5 geb. : EUR 19.99
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