Kritischer Bericht über die ungleiche Einkommensentwicklung in Deutschland.
Rezension
Aufbauend auf dem Vorgängerband "Wasserprediger und Weintrinker" von 1997 (Ev. B. 98/186) zeigen die beiden Autoren (Journalistin und Gewerkschafter) die Ursachen der zunehmenden Armut auf. Eine wichtige Basis waren dabei Pressepublikationen. Zwar wirken infolgedessen manche Ausführungen etwas zu schwarz-weiss gedacht - wie etwa bei der Kritik der Höhe der Politikerdiäten. Nützlich ist jedoch die Identifikation der steuernden Akteure, wie z.B. die internationalen Konzerne, die Private Equity-"Heuschrecken" oder Politiker, die durch Aufsichtsratsmandate gleichzeitig Lobbyisten sind. Themen wie Niedriglohn, Minijobs oder der Alltag mit Arbeitslosengeld II werden z.T. eindringlich an Einzelschicksalen dargestellt. Die Illustration durch Diagramme und Tabellen fällt nicht üppig aus, ist aber akzeptabel. Durch einen verständlichen journalistischen Sprachstil wird die Detailfülle nicht zur übermäßigen Belastung des Leseflusses.
Ein nützlicher Diskussionsbeitrag, der allen Büchereien, wo Literatur zu gesellschaftspolitischen Themen nachgefragt wird, zur vorrangigen Anschaffung empfohlen wird. S Tobias Behnen 1176 ZeichenRezensent: Tobias Behnen
Personen: Beck, Dorothee
Beck, Dorothee:
Armut im Überfluss : Nachrichten aus einer gespaltenen Gesellschaft / Dorothee Beck. Hartmut Meine. - Göttingen : Steidl, 2007. - 351 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86521-426-3 geb. : EUR 18.00
Gesellschaftliche Gruppen - Buch