Bericht über eine Rundreise durch die USA auf den Spuren von John Steinbeck und auf der Suche nach dem wahren Amerika.
Rezension
Entgegen dem Uhrzeigersinn geht die Reise der Journalistin Bettina Gaus durch die USA. Von New York fährt sie nördlich in Richtung Westen, ungefähr entlang der Route, die Steinbeck 1960 mit seinem Hund Charlie ebenfalls gefahren ist. Entgegen dem Uhrzeigersinn ist dabei durchaus passend, ist sie doch auf der Suche der alten amerikanischen Tradition. Sie meidet große Städte, sucht das wahre Amerika in der Provinz und auf dem Lande. Dabei begegnen ihr einfache Leute, verwurzelt, aufgeschlossen Fremden gegenüber, aber dennoch konservativ. Steinbecks Buch ist so etwas wie eine Blaupause für die eigene Reise, und so bezieht Gauses Reisebuch einen großen Teil seines Charmes aus dem Kontrast oder der Bestätigung von Steinbecks damaligem Befund. Auf diese Weise treten heutige Problemfelder wie der Irak-Krieg, das rudimentäre Sozialsystem und die demographischen Umwälzungen deutlich hervor. Einfühlsam, voller Sympathie und im Bewusstsein der alten Siedlungsmythen der USA entsteht ein wohlwollendes Portrait eines Landes, das die globale Kultur im letzten Jahrhundert beeinflusst hat wie kein anderes.
Für Freunde Amerikas, die eine gelassene Betrachtung einer wohlfeilen Kritik vorziehen.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Gaus, Bettina
Gaus, Bettina:
Auf der Suche nach Amerika : Begegnungen mit einem fremden Land / Bettina Gaus. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Eichborn, 2008. - 236 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8218-5701-5 geb. : EUR 19.95
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