Die Geschichte zweier Mädchen, Doris und Sandra, die dem Geheimnis des amerikanischen Mädchens Eddie, das angeblich im Moor ertrank, auf den Grund gehen wollen. Sie verwickeln sich in ein Kriminal-Spiel, in dem die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit bald schon verschwimmen.
Rezension
Ein eigenwilliger, in Schweden preisgekrönter Thriller der finnlandschwedischen Autorin Monika Fagerholm, der sich in kurzen und kürzesten Szenen präsentiert, voller Sprünge in Ort, Zeit und Betrachter. Viele Seiten sind zu lesen, bevor einige Grundstrukturen ersichtlich werden, gerade anfangs fühlt man sich hin und her geworfen, hört von Mord und Selbstmord, erfährt viele Namen, ohne sich doch ein rechtes Bild machen zu können. Nach und nach aber findet man sich dann ein in das Geschehen, die Sprunghaftigkeit lässt nach, der eigentliche Kriminalroman beginnt und damit steigt die Spannung merklich. Auf typisch skandinavische Weise werden dabei bedeutungsschwere Metaphern eingesetzt, wird die Gesellschaft angeprangert mit ihrem schönen Schein und bösen Sein - kein skandinavischer Thriller ist nur das, er ist immer auch eine Gesellschaftskritik. Die Tatsache, dass es sich dieses Mal ungewohnt um zwei Mädchen handelt, die die Rätsel der Vergangenheit lösen wollen und sich den Problemen der Gegenwart stellen müssen, verleiht dem Buch ein gewisses Etwas und macht es zu einer durchaus interessanten Lektüre. Manchmal aber muss man sich doch fragen, ob nicht weniger Bedeutungsfülle mehr wäre.
Büchereien mit LeserInnen dieses Genres gerne empfohlen.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Fagerholm, Monika
Fagerholm, Monika:
Das amerikanische Mädchen : Roman / Monika Fagerholm. Dt. von Sigrid Engeler. - 1. Aufl. - München : Fahrenheit, 2008. - 538 S. ; 21 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-940813-10-7 geb. : EUR 22.90
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