Das rätselhafte Leben eines tragischen Genies; China Mitte des 20. Jhds.
Rezension
Jia erzählt die Geschichte eines mathematischen Genies: Jinzhen Rong, der einer Familie von Salzhändlern entstammt, körperlich missgebildet ist durch einen elefantösen Kopf und sich zu einem der größten Kryptographen im China der 1950er Jahre entwickelt. Entscheidend fördert ihn ein polnischer, jüdischer Professor, der im Geheimen antikommunistisch agiert und der die mathematischen Fähigkeiten Rongs früh erkennt. Rong ist schließlich für den chinesischen Geheimdienst tätig und ein überdurchschnittlich intelligenter, gleichzeitig höchst sensibler und psychisch labiler Mann. Er wird beauftragt, den als nicht entschlüsselbar geltenden Code Purpur für den Geheimdienst zu knacken; eine Aufgabe an der er fast verzweifelt, doch die er bewältigt. Er weiß nicht, dass sein Mentor Urheber des Codes ist. Als ein neuer Code auftaucht, hat er dieses Glück nicht: über den verzweifelten Versuch, ihn zu knacken, verfällt Rong, unglücklich, vereinsamt und sozial isoliert, in den Wahn.
Jia Mai, geb. 1964, ist einer der erfolgreichsten Autoren Chinas und Verfasser von sieben Bestsellern. Für alle, die die Mischung aus historischem Roman, Spionageliteratur und Darstellung einer außergewöhnlichen Biografie schätzen, ein Muss. Der Roman liest sich überaus flüssig, ist er auch mit aller Vorsicht vor der Zensur in China geschrieben.Rezensent: Christiane Spary
Personen: Jia, Mai
Jia, Mai:
Das verhängnisvolle Talent des Herrn Rong : Roman / Mai Jia. Dt. von Karin Betz. - München : Dt. Verl.-Anst., 2015. - 349 S. ; 22 cm. - Aus d. Chines.
ISBN 978-3-421-04671-0 geb. : EUR 19.99
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