Cusanit, Kenah
Babel
Buch

Im Auftrag der Deutschen Orientgesellschaft hält sich der Archäologe Robert Koldewey in Babylon auf. Er ist verantwortlich für das Prestigeprojekt der Ausgrabungen der Wiege der Menschheit. Zu Beginn des Romans finden wir die Hauptfigur untätig in seinem Arbeitszimmer. Es ist furchtbar heiß, er hat Bauchschmerzen und er betrachtet im grellen Licht die Ausgrabungen. Lange Verhandlungen mit den Scheichs hat er hinter sich: es ging um die Frage, wer wie viel Arbeiter und Wächter zur Verfügung stellen soll. Wir befinden uns im Jahr 1913. Es wird immer schwieriger, die Fundstücke außer Landes zu bringen, da auch die Einheimischen langsam ihren Wert erkennen. Der Druck der Behörden in Berlin, er solle sich beeilen, wird immer größer. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges steigen auch die politischen Spannungen. Auch die Engländer haben Interesse an den Ausgrabungen, in Figur der britischen Historikerin und Archäologin Gertrude Bell, die zu Koldeweys Gegenspielerin wird. Die Nachricht über deren bevorstehendes Eintreffen belebt den darniederliegenden Chefarchäologen. In diesem gut recherchierten Roman gibt es nicht viel Handlung. Das meiste spielt sich im Kopf der Hauptfigur ab. Der interessierte Leser erfährt allerdings sehr viel über die Ausgrabungen, die Weltanschauung des Kolonialismus und die Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Der Reiz des Buches liegt in der schrulligen Hauptfigur und deren Marotten. Eher für große Bibliotheken geeignet.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Cusanit, Kenah

Standort: U Bücher

Cusanit, Kenah:
Babel / Kenah Cusanit. - München : Carl Hanser Verlag, 2019. - 266 Seiten : Illustrationen ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26165-5 Festeinband : EUR 23,00

Zugangsnummer: 2019/0432 - Barcode: 2-3111090-5-00145799-5
Belletristik, Filme, Hörbücher - Signatur: U Cusan - Buch