Liebevoll und doch erzählerisch langatmig wird ein Blick auf kleine Szenen im Miteinander von drei Geschwistern geworfen. Rezension: Sind wilde Blumen Gewächse, die sich "wild" benehmen? Mare versucht es herauszufinden, indem sie sich unauffällig unter die Kamillenblüten jenseits des Bahndammes mischt. Doch weder die weißen Blüten, noch die ebenfalls dort wachsenden Disteln oder Löwenzähne beginnen sich ungewöhnlich zu benehmen oder gar aufeinander einzuschlagen. Und obwohl Mares Mutter die 5-Jährige über die Bedeutung der floristischen Zuordnung des Wilden aufklärt, bleiben es genau diese scheinbar naiven Erklärungsmuster, die Mare beschäftigen. Als "Denkkünstlerin" bezeichnet sie ihr Bruder Gert ganz diesem Bemühen gemäß, sich die Besonderheiten dieser Welt zu erklären. Liebevoll werden kleine Momente des kindlichen Alltags beobachtet - und doch bewegen sich die einzelnen Geschichten rund um Mare und ihre beiden Brüder Gert und Sil im Rahmen des oftmals Gelesenen: Angst vor dem Gewitter, der Verkauf von Losen, ein Straßenflohmarkt und die unvermeidlichen Zwistigkeiten unter den Geschwistern werden bis ins kleinste Detail auserzählt und wirken trotz humoriger Wendungen langatmig. Skizzenhafte Tuschezeichnungen fangen gekonnt die kindlichen Stimmungen ein - und doch möchte man ein wenig antauchen, wenn Mare auf ihrer Schaukel schwingt ... *ag*

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Personen: Noort, Selma