Elvira, eine Zweitklässlerin, findet einen aus dem Nest gefallenen Vogel, hält ihn für krank und beschließt, sich um ihn zu kümmern. So hat sie auch eine Aufgabe, wie die Mutter, die mit dem Babybruder Knut recht ausgelastet ist. Der Vogel ist lebendig und braucht sie wirklich, freut sich Elvira – ganz im Gegensatz zur „Doofpuppe“, die sie von den Eltern zur Beschäftigung bekommen hat. Die Geschichte der vielseitigen Autorin und Illustratorin, die mit ihren innovativen Bilder-, Kinder- und Philosophiebüchern in mehreren Verlagen präsent ist, richtet sich an LeseanfängerInnen ab sieben. Antje Damm schildert, wie Elvira mit der sanften und völlig unbeabsichtigten Brutalität eines Kindes den Vogel zu pflegen, zu verarzten, zu füttern versucht. Das Experiment kann kein Happy End haben, Elviras Geschichte endet dennoch nicht trist. Auch die in Gelb- und Erdtönen kolorierten Schwarz-Weiß-Illustrationen, die teils in den Text integriert sind, teils ganze Seiten füllen, strahlen Wärme aus. Der Autorin gelingt es, die kindliche Perspektive einzufangen. Zugleich bietet sie mit der Protagonistin, die wir auf wenigen Seiten in ihren Eigenarten, Vorlieben und kleinen Subversionen kennenlernen (schön, wie die menschenfeindliche Hundeliebhaberin aus der Nachbarschaft bestraft wird), Identifikationsraum für die jungen Leserinnen und Leser. Und liefert dazu eine Botschaft: Kleine Vögel sind nichts für Kinderhände.

Altersempfehlung: ab 8 Jahren.

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Personen: Damm, Antje

Schlagwörter: Antolin Klasse-2