Prantl erklärt, jeder gute Politiker muss Populist sein. Gefährlich ist nur der Rechtspopulismus, wie wir ihn zur Zeit zum Beispiel in den USA bei Trump erleben. Dieser Populismus muss bekämpft werden. Prantl lehnt sich mit seinem Buch gegen Phlegma und Fatalismus auf. Falsch ist die verbreitete Ansicht, wir täten mehr für Flüchtlinge als für Harzt IV Empfänger. Solche Entstellungen zerstören das Vertrauen gegenüber der Regierung. Wer sich als Stimme des Volkes bezeichnet, gefährdet die Demokratie. Starke Männer wie Trump, Putin, Erdogan zerstören Demokratien. Wir erleben zur Zeit sehr komplizierte Koalitionsverhandlungen. Mancher erhofft einen Alexander, der den gordischen Knoten durchhaut. Die Demokratie aber lebt vom Kompromiss. Das Wort vom 'faulen Kompromiss' schadet. Der vernünftige und nötige Kompromiss führt zu einem Interessenausgleich. Kompromisse brauchen allerdings Transparenz für ihre Entscheidungen. Große Koalitionen werden zunehmend unmöglich, weil die früher großen Parteien ihre Größe verloren haben.
Das unglaubliche Auseinanderklaffen von Reichtum und Armut bezeichnet der Autor mit Recht als obszön. Die Abwanderung von den Dörfern in die Städte bedeutet einen Verlust an Heimatlichkeit. Hier müsste das Bemühen einsetzen, das Heimatgefühl wieder zu stärken. In der AfD sieht Prantl in Wirklichkeit zwei verschiedene Parteien. Die eine Partei vertritt konservative Interessen, ist eine Partei der Kümmerer. Diesem vernünftigen Flügel steht der kämpferische, fremdenfeindliche Flügel gegenüber. Welcher Flügel die Oberhand gewinnen wird, ist noch ungewiss. .

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Personen: Prantl, Heribert

Schlagwörter: Demokratie Politische Kommunikation Populismus