Manche Themen sind so verklemmt tabuisiert, dass sie sich eigentlich nur durch ein Bilderbuch darstellen lassen. Depression ist so ein Thema, schwer zu beschreiben, bedrückend und letztlich allgegenwärtig. Erdmute von Mosch erzählt eine ungenierte Bilderbuchgeschichte, worin auf den ersten Seiten eine glückliche Familie dargestellt wird. Vater, Mutter, Tommy und Rike quieken fröhlich durch den Alltag wie in einer Comics-Serie. Aber dann beginnt die eigentliche Geschichte. Mama geht nicht zur Arbeit und bleibt im Bett liegen. Alle sind seltsam aufgeregt und sprachlos. Die Nachbarin springt ein und bringt Rike in den Kindergarten, der Vater muss sich um Tommy kümmern, aber Mama bleibt unbeeindruckt und lustlos im Bett liegen. Rike wird völlig verzweifelt, was hat sie bloß falsch gemacht, dass Mama nicht mehr fröhlich ist. Erst als Rike nicht mehr aufhört, mit Fragen auf die Mutter einzutrommeln, erklärt diese die Sache mit dem Monster. Es gibt so Monster, die tauchen unvermittelt auf und klauen die Gefühle. Manchmal muss man mit dem Monster reden, dann wieder Medizin nehmen, dass es nicht zu heftig tobt, aber letztlich muss man dem Monster einfach Zeit geben, damit es wieder verschwinden kann. Rike lernt allmählich, dass die Mama wunderbar ist, auch wenn sie vom Monster gequält ist. Erdmute von Mosch wendet sich mit diesem Buch durchaus zuerst an die Eltern, die mit dem Thema Depression oft heillos überfordert sind. Die heile Welt zu Beginn ist unter Anführungszeichen gesetzt nach dem Motto, traue nie dem Scheinfrieden, wenn er zu süßlich präsentiert wird. Und als kleines Nachwort zur Monster-Geschichte gibt es noch ein paar Faustregeln, was man vermeiden sollte. So sind zum Beispiel die gutgemeinten Ratschläge "Reiß dich zusammen" oder Versuche es doch einmal" alles andere als hilfreich. Wichtige Linktipps zu Hilfs-Organisationen und Beratungsstellen runden dieses hilfreiche Buch ab. Helmuth Schönauer

Altersempfehlung: ab 5 Jahren.

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Personen: Mosch, Erdmute von

Interessenkreis: Depressionen