Am 24. Juni 1922 wurde Außenminister Walther Rathenau in Berlin ermordet. Die Täter waren Mitglieder der Organisation Consul, einem paramilitärischen, rechtsradikalen Geheimbund aus dem Umfeld von Kadettenschulen und Offizierskasinos des Kaiserreichs, der die Zerstörung der Weimarer Republik zum Ziel hatte. Der Journalist Thomas Hüetlin erzählt die Vorgeschichte des Attentats und zeichnet das Portrait einer bemerkenswerten und ambivalenten Persönlichkeit: Der Berliner Jude Walther Rathenau stand für Weltläufigkeit und Moderne und nach dem Ersten Weltkrieg auch für Frieden, Aussöhnung und Kooperation mit anderen Nationen – und damit für alles, was das nationalistische Milieu verachtete. Hüetlin gewährt Einblicke in die beklemmende Welt der Täter und Mitverschwörer und schildert das gesellschaftliche Klima einer Zeit, in der Jüdinnen und Juden für die Miseren und Krisen Deutschlands verantwortlich gemacht wurden. Nicht zuletzt der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke durch einen Rechtsextremisten im Juni 2019, fast hundert Jahre später, offenbart in erschreckender Weise die Aktualität von Hüetlins Reportage.
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Schriftenreihe / Bundeszentrale für Politische Bildung
Personen: Hüetlin, Thomas ::
Hüetlin, Thomas ::[VerfasserIn]:::
Berlin, 24. Juni 1922 : der Rathenaumord und der Beginn des rechten Terrors in Deutschland / Thomas Hüetlin. - Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung. - Bonn : bpb, Bundeszentrale für politische Bildung, 2022. - 300 Seiten. - (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung; Band 10940). - Literaturverzeichnis: Seite 297-300
ISBN 978-3-7425-0940-6
Weimarer Republik - Signatur: Ge 10 Hüetl - Buch