Italien und die Italiener aus der Sicht eines deutschen Mathematikers. (NN) Der Autor, seines Zeichens Mathematikprofessor an der Universität Gießen, beschreibt in diesem fast durchgehend autobiografischen Werk einen etwa sechswöchigen Aufenthalt bei einem Mathematikerehepaar in L'Aquila, Italien, Anfang der 80-er Jahre. Die Zeit wird genutzt, um gemeinsam mathematische Probleme zu bearbeiten, und sie ist für alle Seiten gewinnbringend. Daneben lernt der Leser - in der subjektiven Sichtweise des Autors - ein Stück Italien und italienische Lebensweise kennen, auch einige Brocken Italienisch wird man mitnehmen können. Beutelspacher schreibt in lockerem, manchmal witzigem Stil, wenngleich manchmal der Mathematiker mit ihm durchgeht: "Hier fühlt sich jedes Auto bzw. sein Fahrer als unabhängige Größe und betrachtet alle anderen, vorne, hinten, rechts und links, als abhängige Variablen." (S. 26). Mir scheint, dass solche Sätze nicht immer nur blanke Ironie sind. Das Problem des Buches besteht darin, dass es sich irgendwann totläuft; der Leser kann dann viele Aktionen und Reaktionen der Personen relativ klar vorhersehen. Doch halt: Einen Spannungsbogen baut der Autor auf und zieht ihn über den gesamten Text, und das ist zugleich das Hauptproblem dieses Buches: Es geht darum, wie sich die drei Mathematiker schrittweise der Lösung ihres mathematischen Hauptproblems nähern, und in diesem Sinn ist Beutelspachers Ankündigung von Seite 7, dies sei kein Mathematikbuch, zu widersprechen: Für mich, einen mathematischen Laien, war es zu einem nicht unbedeutenden Teil ein solches. Nein, im Großen und Ganzen war für mich die Darstellung des Lokalkolorits und liebenswerter Gewohnheiten der Italiener der interessantere Teil des Buches. Geeignet für Bibliotheken mit an Mathematik und Landeskunde interessierten Lesern/innen. *bn* Franz Holztrattner

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Personen: Beutelspacher, Albrecht

Standort: BF

Schlagwörter: Mathematik Italien Unendlichkeit

Interessenkreis: Mathematik