Myriam Wijlens betrachtet den Vorschlag der "Groupe des Dombes" mit ihrem Plädoyer für eine "Umkehr der Kirchen" aus der Perspektive einer Kirchenrechtlerin. Die Rolle des Rechtes ist die, einer Gemeinschaft zu helfen, dass ihre Lebenspraxis den theoretischen Einsichten im Hinblick aufdas Wohl der Gemeinschaft entspricht. Im Fall des Kirchenrechts geht es um die Umsetzung dessen, was im Glauben erkannt wird. Um also - dem Vorschlag der "Groupe des Dombes" gemäß - diejenigen konfessionellen Spezifika aufzugeben, die die christliche und die ekklesiale Identität nicht berühren, müssen Theologen und Kirchenrechtler Hand in Hand arbeiten. Wenn von Seiten der Theologen die Einheit der Kirchen als vorrangiger Wert erkannt wird, ist es die Aufgabe der Juristen, Wege zu finden, dies umzusetzen. Für das Beispiel der Ausübung des Primats bedeutet das, diese so zu gestalten, dass sie dem Wunsch nach sichtbarer Einheit gerecht wird. Zu diesem Prozess gehört gleichzeitig auch eine "Umkehr" der Juristen selbst, die sich in der Interpretation der Normen die Werte aneignen müssen, die hinter einem Gesetz stehen.

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Personen: Wijlens, Myriam

Schlagwörter: Kirchen Identität Gesetz Kirchenrecht Umkehr Konfessionalität Norm