Fuchs, Gotthard
"Die Schönheit ist für die Dinge, was die Heiligkeit für die Seele ist" zum spirituellen Denken Simone Weils (1909-1943)

"Ob ein Mensch im Feuer der Liebe zu Gott gewesen ist, erkennt man nicht daran, wie er von Gott spricht, sondern wie er von den irdischen Dingen spricht" (C IV 137, eigene Übersetzung). Lapidar steht dieser Satz in ihren Tagebüchern, eine der vielen Bergkristalle und Diamanten im Textgebirge der erstaunlichen Frau. Liebe zu Gott und zu den irdischen Dingen - darum allein ging es Simone Weil, im Feuer intellektueller und spiritueller Leidenschaft. Selten hat ein Mensch derart radikal Denken und Leben zur Übereinstimmung bringen wollen, förmlich unerbittlich in intellektueller Redlichkeit und existenziellem Einsatz. Was ihr zu denken gab, macht ihr auch zu schaffen, persönlich wie politisch. Was sie lebenspraktisch erprobte, musste im Denken geprüft und sprachlich genau sein. Nichts lag ihr ferner als eine weltflüchtige Spiritualität, die sich im Alltag nicht bewährt und an den realen Verhältnissen in der Welt vorbeimogelt. Denkend und handelnd, schreibend und lehrend wird ihr Leben im Ganzen ein Selbstexperiment, ein Laboratorium, eine Zukunftswerkstatt.


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Personen: Fuchs, Gotthard

Schlagwörter: Denken Spiritualität

Interessenkreis: Religionswissenschaft

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Fuchs, Gotthard:
"Die Schönheit ist für die Dinge, was die Heiligkeit für die Seele ist" : zum spirituellen Denken Simone Weils (1909-1943) / Gotthard Fuchs. - In: rhs-Religionsunterricht_an_höheren_Schulen 52.Jg., 2009, H.4, S.255-259,

Zugangsnummer: 2010/1727