Thonak, Sylvia
Religion als Thema der Shell Studien kritische methodologische Einsprüche

Die Untersuchung zeigt, dass die Shellautoren beim Umgang mit dem Phänomen "Religion" bei Jugendlichen selbst den Nimbus ihrer Unantastbarkeit untergraben, indem sie in mehrfacher Hinsicht gegen ihre eigenen methodologischen Prinzipien verstoßen. Ihr erkenntnis-leitendes Interesse im Umfeld des Themas Religion ist seit langem fixiert auf das mono-thematische Festhalten an der Säkularisierungsthese. Die verabsolutierte Fixierung auf die Säkularisierungsthese macht nicht sensibel für religiöse Wandlungsprozesse. Sie verstellt auch den offenen Blick für teilweise äußerst positive und ermutigende Ergebnisse zum Thema Religion. Die "Ergebnisse" zum Thema Religion wirken wenig überzeugend, da die Shellautoren auf eine transparente und damit methodisch kontrollierbare, eigenständige Gewinnung aktueller, subjektorientierter Items zum Thema "Religion" verzichten und die Items zum Thema Religion teilweise rhetorisch manipuliert sind. Manipulativ wirkt auch die Auswahl der Probandinnen und Probanden. Durch die Fixierung auf individuelle und institutionelle Formen von Religion wird die dritte Erscheinungsform neuzeitlicher Religion im Sinne Rösslers, nämlich die gesellschaftliche Religion strukturell durch fehlende Items ausgeblendet.


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Personen: Thonak, Sylvia

Schlagwörter: Jugendlicher Kritik Religion Empirische Untersuchung Wertorientierung Säkularisierung Jugendforschung

233/..233 CI

Thonak, Sylvia:
Religion als Thema der Shell Studien : kritische methodologische Einsprüche + Tab. - In: Evangelische Theologie, 65. Jg., 2005, 3, S.165-178

Zugangsnummer: 2007/0390