Bender, Melanie
Seele theologisch nutzen

Die praktische Berücksichtigung eines Seelenkonzeptes ist so alt wie das philosophische Konzept selbst. Bereits beim antiken Platon taucht eine Art Seelsorge auf. Die Seele versteht er als unsterbliche Ursache des Lebens, um die man sich folglich sorgen muss. Das Streben nach weltlichen Gütern wie Reichtum und Ehre soll hinter dieser Sorge zurückstehen. Die Sorge um die eigene Seele wurde von den frühen Kirchenvätern in das Christentum aufgenommen, auch wenn sich das Verständnis der Seele selbst wandelte. Die Sorge um die eigene Seele sah man als Voraussetzung für einen angemessenen Umgang mit dem Nächsten, d.h. mit dessen Seele, so dass sich mit der Zeit die Konzentration vollkommen auf die Seele des anderen verlagerte. Kirchlich schränkte sich der Vollzug der Seelsorge schließlich immer mehr auf den Amtsträger ein, wobei das Konzept der Seele seine philosophischen und theologischen Implikationen für den gemeinen Gläubigen verlor. Erst das II. Vatikanische Konzil mit seinem Leitspruch "gemeinsames Priestertum aller Gläubigen" eröffnete die Möglichkeit der Rückführung einer allgemeinen Sorge um die eigene Seele und die jedes anderen in das breite Bewusstsein. Um diese allgemeine Aufgabe praktisch umsetzen zu können, muss zuvor die Frage gestellt werden, was es eigentlich ist, um das man sich da sorgen soll. Denn eine falsche theologische Basis unterbindet beständiges Heil, da die Natur des Menschen in diesem Falle nicht bis ins Detail verstanden wird.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Bender, Melanie

Schlagwörter: Theologie Konzept Seele

Interessenkreis: Theologie

392/..396 CI

Bender, Melanie:
Seele theologisch nutzen / Melanie Bender. - In: rhs-Religionsunterricht_an_höheren_Schulen 51.Jg., 2008, H.5, S.314-324,

Zugangsnummer: 2009/0357