Stosch, Klaus von
Über Erlösung reden

In der modernen liberalen Theologie ist es üblich geworden, bei der Rede von der Erlösung auf traditionelle Kategorien wie Sühne, Opfer und Stellvertretung zu verzichten und stattdessen von Erlösung mit Hilfe der Leitkategorien Freiheit und Liebe zu reden. Durch diese Vorgehensweise werden einige wichtige religionskritische Anfragen gegen den christlichen Glauben entschärft. Zugleich entstehen durch die Änderung der Leitkategorien jedoch neue Probleme, die in der gegenwärtigen Auseinandersetzung um das Verhältnis von Opfern und Tätern im eschatologischen Versöhnungshandeln Gottes deutlich werden. So stellt sich die Frage, ob und wie es möglich ist, die emanzipatorischen Potenziale einer am Freiheitsdenken orientierten Soteriologie zu bewahren, ohne durch den Verzicht auf die traditionellen Kategorien irreduzible Probleme aus dem Blick zu verlieren. Im folgenden Beitrag möchte ich zunächst deutlich machen, warum die traditionelle Form der Rede von Erlösung in der Moderne fraglich geworden und von der Religionskritik zu Recht hinterfragt worden ist (1.). Danach möchte ich die gängige Form der Soteriologie in der modernen liberalen Theologie skizzieren und verdeutlichen, inwiefern diese dazu in der Lage ist, die Aporien der traditionellen Soteriologie zu überwinden (2.). Zugleich entstehen bei ihr jedoch neue Einseitigkeiten (3.), die man nur vermeiden kann, wenn man bestimmte Elemente der Tradition rehabilitiert, ohne die emanzipatorischen Potenziale des Freiheitsdenkens aufzugeben (4).


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Personen: Stosch, Klaus von

Schlagwörter: Freiheit Tradition Soteriologie Neuzeit Erlösung

Interessenkreis: Theologie

1041/..1041 CI

Stosch, Klaus von:
Über Erlösung reden / Klaus von Stosch. - In: rhs-Religionsunterricht_an_höheren_Schulen 52.Jg., 2009, H.2, S.80-87,

Zugangsnummer: 2010/0541