Rezension
Je weiter man als Europäer in China von Ost nach West reist, umso intensiver wird dass Gefühl, der einzige Nicht-Chinese zu sein. Dabei ist der Autor als in China lebender Journalist Insider und Außenseiter zugleich. Aber auch für ihn ist die hochamüsant geschilderte Reise oft nervenaufreibend. Die ungewöhnliche Mentalität der Menschen in einem Land irgendwo zwischen Maoismus und Kapitalismus erstaunt ihn immer wieder. Satirisch legt er auch den Finger in die zahlreichen Wunden. Seien es die architektonischen Sünden, die Umweltschäden oder nur die kuriosen Erlebnisse in Verkehrsmitteln. Gleichzeitig bedauert er, "dass die Chinesen mich nicht bei sich mitmachen lassen. Ich bin für sie nur so etwas wie ein komisches Tier, etwas zum Geldverdienen und zum Drüber-Lachen." Wer das wirkliche China hinter der Olympia-Berichterstattung kennen lernen will oder eine Reise plant, die sich nicht nur auf die großen Städte des östlichen Landesteils beschränkt, wird durch das Buch zugleich realitätsgetreu informiert und blendend unterhalten. (1)
Personen: Schmidt, Christian Y.
ERD 744 S
Schmidt, Christian Y.:
Allein unter 1,3 Milliarden : eine chinesische Reise von Shanghai bis Kathmandu / Christian Y. Schmidt. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2008. - 315 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-87134-602-6 fest geb. : EUR 19.90
ERD 744 - Sachlit. Erw