Rezension
Bas' 17-jährige Schwester Lena hat Selbstmord begangen, sie hat sich vor einen Zug geworfen. Für die Eltern und Bas kommen zu der Trauer die quälenden Fragen nach dem Warum und ob sie die Tat hätten verhindern können. Die Familie erinnert sich nicht an Hinweise, es gab keine besonderen Konflikte. Dann entdecken sie die E-Mail, in der Lena erklärt: "Ich denke, dass ich für das Leben nicht geeignet bin." Sie will sie damit entlasten, aber die Eltern und Bas verstehen die Aussage nicht. Sie hatten ein anderes Bild von Lena. Die Erzählung umfasst einen Zeitraum von 3 Monaten, erzählt wird aus der Ich-Perspektive des jüngeren Bruders, der ein Wechselbad an Gefühlen aushalten muss: Wut, Trauer, Momente der Lebensfreude, Verzweiflung, weil es keine Erklärung gibt, lösen sich ab. Es sind kleine Erlebnisse, die Trost geben, Gespräche mit dem alten Nachbarn, Spaziergänge mit dessen Hund, Lenas Musik hören. Bas und seine Eltern fühlen sich im Stich gelassen, es gelingt ihnen aber, über ihre Gefühle zu sprechen und gemeinsam Erinnerungen an Lena abzurufen. Eine einfühlsame und authentische Erzählung. Empfohlen.
Personen: Boonen, Stefan
BOO
Boonen, Stefan:
Alles ohne Lena / Stefan Boonen. - Dt. Erstausg., 1. Aufl. - Hamburg : Oetinger-Taschenbuch, 2011. - 123 S. ; 21 cm. - (Oetinger-Taschenbuch ; 0124)
Einheitssacht.: 100% Lena
ISBN 978-3-8415-0124-0 kt. : EUR 8.95
Zugangsnummer: 65912003220
BOO - SLK0 - SLK3