Rezension
Kerrs Roman, 1971 erschienen und 1974 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, erzählt mit autobiografischen Zügen die Geschichte einer 4-köpfigen jüdischen Familie und deren Flucht vor den Nationalsozialisten. Nach Hitlers Wahlsieg bleibt die Familie zunächst in der Schweiz, geht dann, in der Hoffnung auf bessere Lebensbedingungen, nach Paris, muss dort jedoch die Sorgen einer Flüchtlingsfamilie erfahren: Verlust der Heimat, Integrationssprobleme, fehlende Sprachkenntnisse, Geldmangel. Als eine englische Firma ein Filmmanuskript des Vaters kaufen will, wird dies ein weiterer Neuanfang. Nach der gekürzten Lesung Martin Helds von 1978 (NA 2007) erschien nun die ungekürzte Hörfassung des Buches, Teil 1 der "Anna"-Trilogie. Die intensive Lesung Sascha Icks', ganz nah bei der 9-jährigen Anna, lädt zu einem neuen Blick auf die brillant erzählte Geschichte und auf die Zeit ein. Die Sprecherin findet (besonders für Anna) überzeugende Töne und kann die latente Bedrohung und die Exil- und Verfolgungssituation hörbar machen und Interesse am Schicksal der Kinder wecken. Ein Muss für alle Bibliotheken!
Serie / Reihe: Silberfisch
Personen: Kerr, Judith Krüger, Thomas
5.1 Kerr
Kerr, Judith:
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl / Judith Kerr. Gelesen von Sascha Icks. Regie: Thomas Krüger. - Ungekürzte Lesung. - Hamburg : HörbucHHamburg, 2010. - 5 CD in Klappbox. - (Silberfisch)
ISBN 978-3-86742-653-4 (5 CD zs.) : EUR 19.95
5.1 B -