Rezension
Dieses Bilderbuch deckt auf, wie die Mamas wirklich gewesen sind, als sie noch kleine Mädchen waren. Mitnichten so brav, wie sie sich die eigenen Kinder wünschen. Ausgangspunkt des kleinen handlichen Bilderbuches ist eine Zeichnung, die das Kinderbild eines Mädchen zeigt, eines Mädchen, sagen wir, mit einem hintergründigen Lächeln. Das inzwischen erwachsene, Mama gewordene Mädchen erzählt nun, wie brav es gewesen sei. Immer hat es alles aufgegessen, nie ein schmutziges Wort in den Mund genommen und so weiter. Die Bilder, die dem Text gegenübergestellt sind, zeigen ein ganz anderes Mädchen. Sie zeigen ein biestiges, störrisches Kind, eine Musterbeispiel für unangepasstes Verhalten. Das letzte Bild zeigt noch einmal das Mädchen im Fotorahmen, nun aber mit einem Heiligenschein, aber wir wissen es ja besser und lassen uns nicht irreleiten, auch wenn der abschließende Satz lautet: "Man muss immer glauben, was einem seine Mama erzählt". Ein Bilderbuch, das mit drastischem Witz und Ironie die Autorität von Eltern untergräbt, die in Bezug auf die eigene Kindheit Erinnerungslücken haben.
Personen: Larrondo, Valérie
1 Larro
Larrondo, Valérie:
Als Mama noch ein braves Mädchen war / Valérie Larrondo ; Claudine Desmarteau. - 3. Aufl. - Zürich : Bajazzo-Verl., 2001. - [22] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 17 cm
Einheitssacht.: Maman était petite avant d'être grande
ISBN 978-3-907588-25-3 fest geb. : DM 18.80 + f
1 - SLK0 - SLK3