Rezension
Ein Jahr vor dem Irak-Krieg überraschte der ehemalige konservative CDU-Politiker Todenhöfer seine früheren Kritiker mit dem erfolgreichen Titel "Wer weint schon um Abdul und Tanaya?" (BA 4/03). Der ausgewiesene Nicht-Pazifist und US-Freund attackierte damit die kriegerische US-Außenpolitik gegen Afghanistan und den Irak. Mit dem neuen Buch hat die Schärfe seiner Kritik an der Bush-Administration noch zugenommen. Vor diesem Hintergrund schildert er das Leben eines amerikanischen Soldaten, der als 18-jähriger Reservist(!) an vorderster Front vor Bagdad starb und das eines irakischen Mädchens, das mit seiner Familie von US-Flugzeugen bombardiert wurde. Ihre Schwester wurde getötet, sie verlor ein Bein. Einfach und ruhig erzählt der Autor parallel die von ihm selbst vor Ort recherchierten Biografien bis zum Kontakt zwischen der Irakerin und den Eltern des toten Soldaten. So zeigt er eindrucksvoll die elenden Folgen einer sich selbst glorifizierenden Kriegspolitik für die meist namenlos bleibenden einzelnen Menschen. Damit plädiert er glaubwürdig für eine zivile Friedenspolitik, die auf Dialog setzt. (1) Ein Jahr vor dem Irak-Krieg überraschte der ehemalige konservative CDU-Politiker Todenhöfer seine früheren Kritiker mit dem erfolgreichen Titel "Wer weint schon um Abdul und Tanaya?" (BA 4/03). Der ausgewiesene Nicht-Pazifist und US-Freund attackierte damit die kriegerische US-Außenpolitik gegen Afghanistan und den Irak. Mit dem neuen Buch hat die Schärfe seiner Kritik an der Bush-Administration noch zugenommen. Vor diesem Hintergrund schildert er das Leben eines amerikanischen Soldaten, der als 18-jähriger Reservist(!) an vorderster Front vor Bagdad starb und das eines irakischen Mädchens, das mit seiner Familie von US-Flugzeugen bombardiert wurde. Ihre Schwester wurde getötet, sie verlor ein Bein. Einfach und ruhig erzählt der Autor parallel die von ihm selbst vor Ort recherchierten Biografien bis zum Kontakt zwischen der Irakerin und den Eltern des toten Soldaten. So zeigt er eindrucksvoll die elenden Folgen einer sich selbst glorifizierenden Kriegspolitik für die meist namenlos bleibenden einzelnen Menschen. Damit plädiert er glaubwürdig für eine zivile Friedenspolitik, die auf Dialog setzt. (1)
Personen: Todenhöfer, Jürgen
GESCH 826 IR
Todenhöfer, Jürgen:
Andy und Marwa : zwei Kinder und der Krieg / Jürgen Todenhöfer. - München : Bertelsmann, 2005. - 189 S., [8] Bl. : Ill. (farb.) ; 22 cm
ISBN 978-3-570-00859-1 fest geb. : EUR 16.00
GESCH 826 IR - Sachlit. Erw