Rezension
Über beide Schauspieler gibt es bereits ausführliche Literatur (vgl. zuletzt P. Kohse: "Marianne Hoppe", BA 7/01). Da beide einige Jahre miteinander verheiratet waren, aber auch zuvor und danach in enger künstlerischer Partnerschaft standen, liegt eine Doppelbiografie nahe. Die Autorin, durch hervorragende biografische Bücher bekannt (zuletzt die Autobiografie"Uns wirft nichts mehr um", BA 11/04), löst auch hier ihr Vorhaben mit Bravour. Ihr gelingt es, die besonderen Begabungen, ihre Exzentrik und die Verstrickung in die Kunstpolitik der NS-Diktatur pointiert und kritisch herauszuarbeiten sowie einem breiten Publikum zu vermitteln. Sie gesteht, dass beide Bühnen- und Filmschauspieler zu den Idolen ihrer Jugend gehörten. Überzeugend zeigt sie, wie Gründgens nach 1945 als Theaterleiter und Regisseur zum Repräsentanten einer restaurativ-bürgerlichen Kultur wurde und wie die Hoppe, die ihren Ex-Mann um fast 40 Jahre überlebte, sich für das moderne Theater mit seinen neuen Inhalten und Stilen engagierte. Eine anregende Lektüre für theater- und zeitgeschichtlich interessierte Leser. (1)
Personen: Stern, Carola
TH 130 GRÜ
Stern, Carola:
Auf den Wassern des Lebens : Gustaf Gründgens und Marianne Hoppe / Carola Stern. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2005. - 400 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-462-03604-6 fest geb. : EUR 19.90
TH 130 GRÜ - Sachlit. Erw