Rezension
Nach 20 Jahren, nach den weniger herausragenden Romanen "Das Foucaultsche Pendel" (BA 3/90) und "Die Insel des vorigen Tages" (BA 5/95), kehrt Eco wieder in die Epoche seines größten Erfolgs "Der Name der Rose" (BA 11/82) zurück. Die Handlung spielt zur Zeit Friedrich Barbarossas, der sich gegen den Papst und die aufstrebenden oberitalienischen Städte durchsetzen will. Vor einer Schlacht wird er auf den Bauernbengel Baudolino aufmerksam, der ihm mit einer windigen Prophezeiung zum Sieg verhilft. Vom Kaiser adoptiert, lernt dieser Lesen und Schreiben, eine ganz entscheidende Kenntnis für seine zukünftige Laufbahn als begnadeter Fälscher. Da der Erzähler immer wieder in die Haut Baudolinos schlüpft, ist nie so recht klar, an welchen Stellen die Fantasie mit ihm durchgeht. Aber Baudolino/Eco ist nicht nur ein begabter Lügner mit enzyklopädischem Wissen, sondern auch ein gelehrter Schwätzer par excellence. Auch wenn der große Spannungsbogen, der den "Namen der Rose" auszeichnete, fehlt, ist doch mit einer erheblichen Nachfrage nach dieser wundersamen Lebensreise eines seltsamen Heiligen zu rechnen.
Personen: Eco, Umberto
ECO
Eco, Umberto:
Baudolino : Roman / Umberto Eco. - München [u.a.] : Hanser, 2001. - 597 S. : Kt. ; 22 cm
Einheitssacht.: Baudolino
ISBN 978-3-446-20048-7 fest geb. : DM 49.80, EUR 25.46
Zugangsnummer: 80601500137
ECO - sch. Lit.Erw