Rezension
Schwer verletzt erwacht ein Journalist nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus. Er ist nahezu unkenntlich, wie sein ebenfalls schwer verletzter Zimmernachbar, den die Polizei für den Mörder Marquez hält. Doch der Journalist meint, in ihm Leutnant Cacho zu erkennen, der 1972 zur Zeit der Videla-Diktatur in Argentinien als Kollaborateur und skrupelloser Sadist Mitgefangene quälte. Cacho wird wegen seiner Fähigkeit, sich in jede Person und jede Rolle perfekt hineinzuversetzen, auch das Chamäleon genannt. Und er tritt mal als Dealer, mal als Priester in Erscheinung, der nicht davor zurückschreckt, während eines Besuchs bei einer spendablen Signora deren Hausmädchen zu missbrauchen. Auch ein Bundespolizist scheint in dem Schwerverletzten schließlich Cacho zu erkennen und es beginnt ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel. Dies ist der 1. auf Deutsch erschienene Roman des argentinischen Autors, der während der Videla-Diktatur selbst 10 Jahre im Gefängnis verbrachte und heute in Barcelona lebt. Ein meisterhaft konstruierter Spannungsroman bis zur überraschenden Auflösung am Ende. Sehr breit empfohlen.
Serie / Reihe: Metro
Personen: Argemí, Raúl
ARGE
Argemí, Raúl:
Chamäleon Cacho : [Roman] / Raúl Argemí. - Dt. Erstausg. - Zürich : Unionsverl., 2008. - 156 S. ; 20 cm. - (Metro)
Einheitssacht.: Penúltimo nombre de guerra
ISBN 978-3-293-00387-3 fest geb. : EUR 14.90
Zugangsnummer: 65909005021
ARGE - sch. Lit.Erw