Rezension
Sina, die Ich-Erzählerin, in geordneten häuslichen Verhältnissen lebend, begabt und schulisch erfolgreich, wird magersüchtig. Rebellion gegenüber den Anforderungen einer sie mit Fürsorge zudeckenden Mutter? Unzufriedenheit mit dem als unschön empfundenen eigenen Körper? Die Autorin (BA 7/01; 11/01) lässt Sina die Stadien ihrer Erkrankung akribisch protokollieren, den einzelnen Kapiteln die täglich verzehrte, immer geringer werdende Nahrungsmenge voranstellend. Aus einem vergnügten, bei ihren Freunden beliebten jungen Mädchen wird ein sich abkapselnder Einzelgänger, verbarrikadiert in gewollter Einsamkeit. Noteinweisung, Psychotherapie, von Rückschlägen unterbrochener zögernder Neuanfang. Der einfache Aufbau und die am Jugendjargon orientierte Sprache erleichtern jungen Leuten den Zugang zu dem Roman, der die Hintergründe der Krannkheit nur ansatzweise ausleuchtet. Neben K. Scheen (BA 5/96), J. Antonis (BA 10/01) oder H. Hassenmüller (BA 12/01) als flott inszenierte Abhandlung eines aktuellen Themas breit einsetzbar.
Personen: Fehér, Christine
FEHE
Fehér, Christine:
Dann bin ich eben weg : Geschichte einer Magersucht / Christine Fehér. - Frankfurt am Main [u.a.] : Aare by Sauerländer, 2002. - 173 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-7941-7001-2 kt. : EUR 10.90
FEHE - Jugendroman