Rezension
Nach zahlreichen Krimibestsellern, in denen politische und gesellschaftliche Probleme seines Heimatlandes eine Rolle spielen, wendet sich der schwedische Autor wieder seiner Wahlheimat Afrika zu (vgl. "Die rote Antilope", MI 3/02). Eindrucksvoll und packend beschreibt er den gequälten Kontinent am Beispiel Sambias nach der Unabhängigkeit. Ein junger Schwede reist nach einer mutter- und freudlosen Kindheit nach Afrika auf der Suche nach seinem Glück. Ohne Wissen über das Land, nur mit dem Namen einer Missionsstation und unklaren Idealen im Kopf, erreicht er Lusaka. Rassismus, Gleichgültigkeit, Gewalt und Korruption treffen ihn mit aller Wucht und schon nach wenigen Tagen ist ihm klar, dass er hier nicht bleiben kann. Warum er 18 Jahre bleibt, wie er die Hühnerfarm einer Engländerin kauft, seinen 200 Arbeitern bessere Arbeitsbedingungen schafft als die meisten anderen Farmer und doch von ihrer Schläue, Verschwiegenheit, Unterwürfigkeit immer wieder an den Rand der Verzweiflung getrieben wird, liest der Schauspieler Robert Dölle sensibel und unprätentiös und taucht damit tief in die Seele Afrikas ein.
Personen: Mankell, Henning
Mankell, Henning:
¬Das¬ Auge des Leoparden / Henning Mankell. Gelesen von Robert Dölle. - Autoris. Lesefassung. - München : ¬Der¬ HörVerlag + Beil.
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