Rezension
Anfang der 30er-Jahre arbeitet der Vietnamese Binh als Koch bei Gertrude Stein, dem Mittelpunkt der damaligen Pariser Literatenszene, und ihrer Lebensgefährtin Alice B. Toklas. Binh schildert den außergewöhnlichen Haushalt der extravaganten "Steins", wie er die beiden nennt und erzählt in Rückblenden seine Geschichte: Die Jugend im französisch kolonialisierten Vietnam ist geprägt von einem despotischen Vater und einer aufopferungsvollen Mutter. Binh ist homosexuell, und als seine Beziehung zu einem Franzosen ans Licht kommt, wird er vom Vater verbannt. Er heuert auf einem Schiff an und kommt nach Paris, wo er als Außenseiter lebt, kurze enttäuschende Affären hat und Trost nur bei seiner Arbeit findet. So plastisch er das Geschehen um sich herum erzählt, so seltsam farblos und distanziert bleibt er in seiner Selbstbeschreibung. Zwischen Fiktion und Realität (es gab tatsächlich einen vietnamesischen Koch bei Gertrude Stein) entwickelt die Autorin, eine in Vietnam geborene Amerikanerin, eine sensible Geschichte über Liebe, Sehnsucht, Fremdsein, Sprache und den Zauber des Kochens. Ab mittleren Bibliotheken.
Personen: Truong, Monique
TRUO
Truong, Monique:
¬Das¬ Buch vom Salz : Roman / Monique Truong. - München : Beck, 2004. - 335 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ book of salt
ISBN 978-3-406-52184-3 fest geb. : EUR 19.90
Zugangsnummer: 65905000797
TRUO - sch. Lit.Erw