Rezension
Von Gaia, der Mutter Erde, die Uranos, den Herrscher des Himmels hervorbrachte, erzählt die erste der sechzehn in diesem Band versammelten griechischen Sagen. Die anrührende Liebesgeschichte von Philemon und Baucis, deren Leiber sich zu einem Baumstamm vereinigten, beschließt den Reigen der Geschichten, die W. Fährmann in kraftvollen klaren Sätzen eindrucksvoll nacherzählt. Behutsam nähert sich der vielfach ausgezeichnete Autor den alten Texten. Ohne die Sagen gegen den Strich zu bürsten, die Inhalte gewaltsam modernisieren zu wollen, wie es etwa D. Inkiow tut (BA 8/91), lässt er die antike Welt mit ihren Auseinandersetzungen zwischen Göttern und Titanen faszinierend zeitlos Gestalt annehmen. Macht und Ohnmacht, Sieg und Niederlage eng verzahnt - etwa in den Geschichten von Sisyphos und Oedipus, Prometheus und Tantalos. Auffallend die eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Zeichnungen und die Gestaltung der Seiten mit Schmuckleisten. Im Anhang Namen- und Sachverzeichnis. - Überall sehr empfohlen.
Personen: Fährmann, Willi
FÄH
Fährmann, Willi:
¬Das¬ Feuer des Prometheus : griechische Sagen neu erzählt / von Willi Fährmann. Mit Ill. von Don-Oliver Matthies. - 1. Aufl. - Würzburg : Arena, 2001. - 163 S. : zahlr. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-401-05273-1 fest geb. : EUR 12,90
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