Rezension
Nach dem tragischen Unfalltod ihres Bruders Ivo flüchtet sich die junge Musikerin Rixa Hinrichs als Barpianistin auf ein Kreuzfahrtschiff, weil sie den Schmerz ihrer Mutter Dorothea um den Lieblingssohn nicht mehr erträgt. Als diese 12 Jahre später mit dem Auto fast an derselben Stelle wie ihr Sohn verunglückt, kehrt Rixa nach Deutschland zurück. Die Suche nach einer Erklärung führt sie in das alte Pfarrhaus ihrer Großeltern nach Mecklenburg, wo sie als Kind zu DDR-Zeiten mit ihren beiden Brüdern und ihren zahlreichen Verwandten unbeschwerte Ferientage verbrachte. Dort stößt sie auf ein dunkles, streng gehütetes Familiengeheimnis, das Schatten bis in ihre Gegenwart wirft und ihre Mutter und ihren älteren Bruder Alex traumatisiert hat. In Klönnes (zuletzt "Nichts als Erlösung", ID-A 43/11) in Rückblenden erzähltem Roman taucht der Leser in die bewegende Geschichte einer kinderreichen Pfarrersfamilie ein, in der es um Schuldgefühle, Moral, Verrat und die Rolle der evangelischen Kirche im 3. Reich geht. Eine spannende und eindringliche Lektüre, unbedingt anschaffenswert.
Personen: Klönne, Gisa
KLÖN
Klönne, Gisa:
¬Das¬ Lied der Stare nach dem Frost : Roman / Gisa Klönne. - München [u.a.] : Pendo, 2013. - 479 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86612-324-3 fest geb. : EUR 19.99
KLÖN - sch. Lit.Erw