Rezension
Aus dem Gefängnis entlassen, rehabilitiert und mit 1,5 Mio EUR auf einem Schweizer Konto - trotzdem ist der Pariser Anwalt Christophe Leibowitz-Berthier nicht zufrieden (vgl. "Der Lumpenadvokat", BA 12/07). Er kümmert sich weiterhin als Strafverteidiger um Kleinkriminelle und Ganoven, wobei sein Beistand nicht nur juristischer Natur ist. Diesmal hat er es mit dem titelgebenden Gemälde von Egon Schiele und weiteren, offenbar gestohlenen Kunstwerken zu tun, mit einem Krebskranken, für den er sich um Haftverschonung bemüht und mit dem harmloseren Mitglied einer Mafiafamilie. Auch diesmal gerät er in arge Bedrängnis. Die 1963 geborene Strafverteidigerin und Drehbuchautorin Hannelore Cayre (Vater Tunesier, Mutter aus Österreich) beschreibt schonungslos und lakonisch, politisch nicht immer korrekt, den tristen Alltag der Verlierer in dieser Gesellschaft; mit beißender Ironie geißelt sie die Heuchelei der Bessergestellten. Ihr zynischer, desillusionierter Serienheld hat Kultpotenzial; er wird überall sein Publikum finden.
Serie / Reihe: Metro
Personen: Cayre, Hannelore
CAYR
Cayre, Hannelore:
¬Das¬ Meisterstück : ein Fall für Leibowitz / Hannelore Cayre. - Dt. Erstausg. - Zürich : Unionsverl., 2008. - 156 S. ; 21 cm. - (Metro)
Einheitssacht.: Toiles de maître
ISBN 978-3-293-00390-3 kt. : EUR 14.90
CAYR - sch. Lit.Erw