Rezension
Masud und seine Ehefrau Zheljika fliehen vor dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien nach Norwegen zu Mette und Hans Olav, die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Zheljikas Kind, der 5-jährige Zero, der die Frucht einer Massenvergewaltigung ist, bleibt in Italien bei Adoptiveltern zurück, da Masud ihn nicht als Sohn akzeptieren kann. Zwischen der kinderlosen Mette - als Tochter ungarischer Juden ebenfalls ein "Kriegsopfer" und Zheljika entsteht ein eigentümliches Konkurrenzverhältnis. Dies ändert sich auch nicht, nachdem die Flüchtlinge wieder ausgezogen sind: Die Ereignisse eskalieren, als der Adoptivvater den völlig verstörten Zero an Zheljika zurückgeben will und Mette versucht, Zero ohne deren Wissen zu adoptieren. Senstad motiviert und schildert in ihrem Romandebüt das Handeln der traumatisierten Flüchtlinge durch eine psychologische Innenperspektive, während Zeros Verzweiflung ausschließlich durch sein Verhalten sichtbar wird. Diese Schilderung ist so eindringlich, dass man eingreifen möchte, um den Gang der Handlung zum Positiven zu wenden. Hervorragend! Für alle Bibliotheken.
Serie / Reihe: dtv
Personen: Schwartz Senstad, Susan
SCHWAR
Schwartz Senstad, Susan:
¬Das¬ Nullkind : Roman / Susan Schwartz Senstad. - Dt. Erstausg. - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 2002. - 217 S. ; 21 cm. - (dtv ; 24282 : dtv-premium)
Einheitssacht.: Music for the third ear
ISBN 978-3-423-24282-0 kt. : EUR 13.00
Zugangsnummer: 65902017490
SCHWAR - sch. Lit.Erw