Rezension
Die Familie van Dalen wurde vom Vater durch strenge Glaubensauslegung und körperliche Gewalt tyrannisiert, vor Jahren verschwand die Mutter spurlos - angeblich lief sie davon und ließ die Kinder im Stich. Nun sind alle erwachsen, einige hängen der Religion weiter an, andere nicht. Der Vater ist 80 und muss gepflegt werden. In dieser Situation verübt jemand offenbar Mordanschläge auf die Geschwister, die teilweise auch erfolgreich sind. Kommissarin de Waard versucht, hinter die Fassade des Schweigens zu gelangen. Liegt eine Lösung des Rätsels wohl darin, dass die junge Thea mit 16 schwanger wurde und ihr Kind weggeben musste? Nach "Der letzte Freitag" (BA 6/08) ein neuer (Psycho-)Thriller der niederländischen Autorin, die es meisterhaft versteht, beklemmende Angst zu beschreiben und wie es Fanatikern gelingt, ihre Mitmenschen durch strenge Glaubensauslegung zu manipulieren und zu knechten. Gerade in Holland gibt es ja Ausrichtungen des Christentums, in denen alles, was Freude und Genuss bringt, verteufelt wird. Ein spannendes und aufwühlendes Buch, das noch länger im Gedächtnis bleibt.
Serie / Reihe: rororo
Personen: Hollander, Loes den
HOLL
Hollander, Loes ¬den¬:
¬Das¬ vierte Gebot : Thriller / Loes den Hollander. - Dt. Erstausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt-Taschenbuch-Verl., 2010. - 376 S. ; 19 cm. - (Rororo ; 25270)
Einheitssacht.: Broeinest
ISBN 978-3-499-25270-9 kt. : EUR 9.95
Zugangsnummer: 80610018777
HOLL - sch. Lit.Erw