Rezension
In einer unscheinbaren russischen Stadt am Fuße des Ural führt die unauffällige Lidija als Ehefrau eines Komponisten und Aufseherin im Kunstmuseum ein ereignisloses Leben. Eines Tages tritt Danila, ein Freund ihres erwachsenen Sohnes, in ihr Leben und beginnt, ihr unverhüllt den Hof zu machen. Ohne viel darüber nachzudenken, überlässt sie sich dem Werben des über 20 Jahre jüngeren Mannes und genießt es, dass er sie täglich am Museum abholt, mit ihr durch die Stadt streift, sie auf die Eisbahn, ins Kino oder zu McDonald's mitnimmt. Bis Lidija eines Tages per Zufall herausfindet, weshalb Danila wirklich ihre Nähe sucht. Mit dieser verspielten, heiter-melancholischen Variation des Sujets "reife Frau und junger Mann" beweist Dmitri Bawilski (Jahrgang 1969), der als Journalist, Literaturkritiker und Autor in Tscheljabinsk lebt, wie manch anderer der zum diesjährigen Russlandschwerpunkt der Buchmesse erstmals auf Deutsch vorgestellten Autoren, dass auch abseits der Metropolen Moskau und Petersburg vielversprechende Literatur zu entdecken ist. Schon für kleinere Bibliotheken geeignet.
Personen: Bawilski, Dmitri
BAWI
Bawilski, Dmitri:
¬Das¬ was wir Frühling nennen : Roman / Dmitri Bawilski. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau-Verl., 2003. - 218 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Edoki kartofelja
ISBN 978-3-351-02987-6 fest geb. : EUR 17.90
Zugangsnummer: 65904003882
BAWI - sch. Lit.Erw