Rezension
Eine Jury wählt in einer anonymen Ausschreibung für Architekten eine Gedenkstätte für die Opfer von 9/11. Es stellt sich heraus, dass der Gewinner Moslem ist. Eine Lawine von Nationalismen, Rassismen und Religionshass wird losgetreten, selbst ein Todesopfer ist zu beklagen. Claire ist die Witwe eines bei den Terroranschlägen getöteten Mannes und setzt sich anfänglich für den Gewinner ein. Paul leitet die Jury und verliert die Kontrolle über die Entwicklungen. Mohammed, der sich lieber Mo nennt, ist der umstrittene Gewinner und sieht sich im Recht, weil er Amerikaner ist. Die Autorin ist erfahrene Journalistin und lässt in ihrem Debütroman ihre Erfahrung in den Medien einfließen. Ihr ist ein fesselnder politischer Roman gelungen, dessen Glaubwürdigkeit vor allem in der Tatsache beruht, dass das moralisch erhobene Gedenken an die Opfer des Hasses mit Hass transportiert wird. Dadurch stellt sich die Frage: Wie stehe ich zum Kampf der Kulturen? Eine solche Diskussion anhand eines so authentischen Romans auszulösen ist ein Kunststück. Deshalb ist das Buch auch unbedingt allen Beständen zu empfehlen.
Personen: Waldman, Amy
WALD
Waldman, Amy:
¬Der¬ amerikanische Architekt : Roman / Amy Waldman. - Dt. Erstausg., 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Schöffling & Co., 2013. - 506 S. : Ill. ; 22 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ submission
ISBN 978-3-89561-491-0 fest geb. : EUR 24.95
Zugangsnummer: 80613016780
WALD - sch. Lit.Erw