Rezension
Marthe bekommt die Zwillinge Max und Moritz. Moritz stirbt bei der Geburt, die Eltern sahen ihn nicht. Marthes Familienleben ist nach außen glücklich und gesichert, doch sie kann Moritz nicht vergessen. Als sie einen jungen Mann sieht glaubt sie, es sei Moritz. Sie sucht die Verbindung zu ihm, verschweigt ihm aber ihre Gründe. Sie macht dem "anderen Sohn" Geschenke, kauft ihm mit Erspartem und Kredit eine Wohnung und kündigt ihre Arbeit, um ihn oft zu sehen. Als ihr Mann alles erfährt, kommt es zum Zerwürfnis. Marthe flüchtet zu "Moritz" und offenbart sich ihm. Er eröffnet ihr, dass er der Sohn einer Prostituierten und selbst Damen zu Diensten sei. Ihrer überdrüssig fährt er sie zu ihrem Mann zurück, verunglückt dabei tödlich, während Marthe erst nach langer psychiatrischer Behandlung wieder in das Leben zurückfindet. Die Autorin (zuletzt BA 4/01) erzählt sehr eindringlich und spannend. Sie schildert überzeugend, wie die Sehnsucht nach dem verlorenen Kind zu einer Psychose führt. Überall empfohlen.
Personen: Blobel, Brigitte
BLOB
Blobel, Brigitte:
¬Der¬ andere Sohn : Roman / Brigitte Blobel. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - München : Ullstein, 2004. - 342 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-550-08422-5 fest geb. : EUR 22.00
BLOB - sch. Lit.Erw